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News

03.05.2019

Weiter verhaltener Zuwachs bei Qualitätsrückgang

Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung

Dr. Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt M-V, IfT Dummerstorf

 

Nach den wärmeren Ostertagen folgte bis zur dritten Probenahme am 30. April eine kühlere Periode. Die Temperaturen waren für das Wachstum überwiegend günstig, die anhaltende Trockenheit hat sich jedoch zunehmend begrenzend auf die Ertragszunahme ausgewirkt. An vielen Orten gab es in dieser Woche den langersehnten Regen. Doch die Niederschlagsmengen reichten bei weitem nicht aus, um etwas Wesentliches an den trockenen Bedingungen zu ändern.

Erwartungsgemäß waren die Ackergrasbestände überwiegend schnittreif bzw. bringen selbst bei der Mahd in der 18. Kalenderwoche noch relativ gute Gehalte an Inhaltsstoffen und Energie. Damit fiel die übliche Veränderung der Nährstoffgehalte gegenüber der Vorwoche gering aus.

Auf zwei Ackergrasflächen sowie auf zwei Mineralbodenstandorten war noch ein normaler Ertragszuwachs zu verzeichnen. Für die übrigen Flächen fiel die Zunahme für die Jahreszeit recht gering aus. Dagegen liegt der Qualitätsrückgang durchaus in zu erwartender Größenordnung. Die Abnahme der Energiedichte um 0,3 MJ NEL/kg TM war im Mittel für die drei Standortgruppen gleich hoch, schwankte jedoch von 0,1 bis 0,6 MJ NEL/kg TM. Auch für die nun vorliegenden Ergebnisse bleibt festzuhalten: die Verdaulichkeit (Parameter Gasbildung) blieb beim Ackergras auf sehr hohem Niveau und übertraf auch auf dem Mineralbodengrünland bis auf eine Ausnahme den Zielwert von 50 ml/200 mg TM deutlich. Die Rohfettwerte lagen ebenfalls auf hohem Niveau.

Die Fasergehalte nahmen naturgemäß zu und zeigen, wie vor einer Woche vermutet, die Schnittreife für die Bestände auf dem Mineralbodengrünland an. Allerdings ist auf drei Flächen mit über 220 g/kg TM Rohprotein der tolerierbare Bereich weit überschritten. Dieses Siliergut würde bei relativ geringen Zuckergehalten zu den schwer vergärbaren Graspartien gehören. Im Zweifelsfall ist der Einsatz von Silierhilfsmitteln zur Qualitätssicherung zu empfehlen.

Die Bestände auf Niedermoor lassen erfahrungsgemäß noch etwas an Veränderung erwarten. Sie sind partiell, mit Blick auf Fasergehalt und Verdaulichkeit, bereits schnittreif. Allerdings sind die TM-Erträge nur teilweise befriedigend sowie die Rohproteingehalte an einigen Orten überhöht und damit problematisch hinsichtlich der Silierung.

Über die nächsten Ergebnisse zur Reifeentwicklung informieren wir hier in einer Woche.

 

(Rostock, 03. Mai 2019)

 

Schnittzeitpunkt_3-2019_Tabelle