Header_Landschaft101_8747

News

26.04.2019

Verhaltener Ertragszuwachs

Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung
Dr.  Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt M-V, Dummerstorf

Die Woche nach der ersten Probenahme war durch nächtliche Frostgrade und zum Teil einstellige Tagestemperaturen geprägt, gefolgt von wärmeren Ostertagen. Fehlende Feuchtigkeit dürfte die Massebildung zunehmend begrenzen.
So war der Zuwachs beim Ackerfutter eher verhalten. Auf dem Mineralbodengrünland fiel er dagegen deutlich höher aus. Im Niedermoor ist noch eine weite Streuung der Erträge zu beobachten, von „noch nicht messbar“ bis „ähnlich hoch“ wie auf den weiter entwickelten Aufwüchsen auf dem Mineralboden.
Die Rohproteinwerte der Grünlandaufwüchse unterscheiden sich in Abhängigkeit von Standort und Bewirtschaftung sehr. Möglicherweise fehlte bei einigen zu hohen Gehalten die Verdünnung über den Massezuwachs. Während beim Ackerfutter die Rohproteingehalte in etwa im gewünschten Bereich liegen, wurden auf dem Mineralboden an drei Orten noch sehr hohe Werte analysiert. In zwei Fällen wären die Bestände allein nach der Rohfaser beurteilt sogar schnittreif, zieht man jedoch den Faserparameter ADFom hinzu, besteht durchaus noch etwas Spielraum. Gegenüber der Vorwoche zeigt der Rohfasergehalt insgesamt einen deutlichen Anstieg, beim Ackerfutter höher als auf dem Grünland. Das weist auf einen zügigen Reifefortschritt hin.
Allerdings sollten die Inhaltsstoffe in der Gesamtheit betrachtet werden. Rohfett- und Zuckergehalte befinden sich, trotz Abnahme gegenüber der Vorwoche, auf hohem Niveau und repräsentieren die jungen Futteraufwüchse. Die Verdaulichkeit (Parameter Gasbildung) ist auf allen Standorten noch sehr hoch und übertrifft die Anforderungen bei Weitem. Die naturgemäße Abnahme der Energiegehalte entspricht in etwa den Erwartungen. Sie resultiert aus den Zunahmen der Fasergehalte und den zum Teil leichten Rückgängen bei Gasbildung, Rohfett und Rohprotein.
Damit hat ein Teil der Ackergrasbestände die Schnittreife erreicht bzw. für die übrigen Bestände steht sie in diesen Tagen an. Für Mineralbodengrünland wird möglicherweise in einer Woche auf einigen Flächen das Optimum bereits überschritten sein. Auf Anderen kann es durchaus noch einige Tage dauern, bis der günstigste Schnittzeitpunkt erreicht ist.
In einer Woche lesen Sie hier, wie sich die Schnittreife weiter entwickelt hat.

 

(Rostock, 26. April 2019)

 

Schnittzeitpunkt_2-2019