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News

10.05.2019

Weniger Bewegung als erwartet

Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung

Dr. Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt M-V, IfT Dummerstorf

 

Die vierte Probenahme erfolgte nach einer Woche ohne nennenswerte Niederschläge bei für den Mai insgesamt kühlen Temperaturen. Verschiedentlich traten Nachtfröste auf und hinterließen ihre Spuren, beispielsweise an den Blattspitzen der schon massewüchsigeren Bestände. Trocken, im Grunde zu lang anhaltend, und kühl waren die beherrschenden Witterungsfaktoren. Sie verursachten hauptsächlich den für diese Jahreszeit geringen Rückgang der Futterqualität.

Die Ertragszunahme war auf dem Mineralbodengrünland vergleichsweise deutlich ausgeprägt. Ansonsten fiel sie wenig einheitlich aus. Zwischen den Orten sind, wie in den Vorwochen, hohe Schwankungen zu beobachten. Im Reifeprozess geht der Rohaschegehalt naturgemäß etwas zurück, was sich erst in dieser Woche eindeutiger abzeichnete. Mit der Ertragszunahme ging nunmehr ein Rückgang der Rohproteingehalte einher, der in vielen Fällen wünschenswert war, um nicht bei Silierung und Fütterung mit Problemen konfrontiert zu werden.

Ferner lagen bei dieser vierten Beprobung die weiterhin hohen Rohfettgehalte deutlich über den geforderten 30 g/kg TM. Das zeigt symptomatisch eine geringe Veränderung der Futterqualität gegenüber der Vorwoche an. In der letzten Woche dürften die Untergräser in ihrer Massebildung soweit Anschluss gewonnen haben, dass sie nicht nur die Ertragszunahme beeinflussen konnten, sondern auch Anteil an der geringeren Abnahme der Futterqualität haben. Verdaulichkeit und Zuckergehalt bewegten sich weiter auf hohem Niveau. Die übliche Veränderung der Fasergehalte mit den zu erwartenden Zunahmen von Rohfaser bzw. ADFom stagnierte bzw. fiel recht gering aus. Folglich hielt sich auch der Rückgang der Energiedichte in Grenzen oder fand nicht statt. Die Mehrzahl der Bestände dürfte nun nicht nur beim Ackerfutter, sondern auch auf dem Mineralbodengrünland erntereif sein.  

Die ohnehin später schnittreifen Niedermoorbestände konnten im Energiegehalt sogar nochmal zulegen, durchaus normal für diesen Entwicklungsabschnitt bei den herrschenden Bedingungen. Die mit dieser Witterung verlangsamte Alterung der Bestände ließ das Zeitfenster für einen günstigen Schnittzeitpunkt länger offen als in anderen Jahren. Nach wie vor ist das Wettergeschehen leider nicht ausreichend genau prognostizierbar, um es besser in die Entscheidungsfindung einbeziehen zu können. In einer Woche setzen wir die Betrachtung zur Reifeentwicklung fort.

(Rostock, 10. Mai 2019)

Schnittzeitpunkt_4-2019_Tabelle