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13.05.2021

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Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung GmbH
Dr.  Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt M-V, Dummerstorf

Im Gegensatz zur Probenahme vor einer Woche, ließ der Witterungsverlauf bei allen Werten entscheidende Veränderungen erwarten. Feuchtigkeit, wenn auch regional recht unterschiedlich, eine Phase mit sommerlichen Temperaturen und insgesamt moderatere Wetterbedingungen, brachten den erhofften Schub. Die Zunahme an Masse und Reife beim Ackergras fiel deutlich aus. Der Ertragszuwachs beim Ackergras war zwar an den einzelnen Standorten verschieden hoch, hat aber wahrscheinlich das Mehr an Wärme bis zum Probeschnitt noch nicht voll ausnutzen können. Rohasche, Rohprotein und Rohfett gingen weiter zurück, ihre Abnahme ist in diesem Vegetationsabschnitt durchaus üblich. Allerdings ist es bedenklich, eine angepasste N-Düngung vorausgesetzt, dass die Rohproteingehalte in diesem Jahr weit unter den Zielwerten bleiben. Möglicherweise handelt es sich um eine Auswirkung des niedrigen Temperaturniveaus in der bisherigen Wachstumsphase, das einfach ungünstig für die N-Umsetzung war. Auch trockene Bedingungen könnten Einfluss genommen haben.
Der Rohfaseranstieg lag im Mittel noch im Normalbereich bzw. auch etwas darüber. Unterstellt man die weitere Entwicklung in dieser Größenordnung, dann liegen sowohl die Ackerfutter- als auch die beprobten Grünlandflächen in einer Woche bei Werten um die 22 % Rohfaser in der TM. Sie wären damit schnittreif für das Ziel hoher Energiedichten in der Grassilage. Einzelne Flächen könnten diesen Schnittzeitpunkt – rein nach dem Fasergehalt beurteilt - bereits vorher erreichen.
Die nach wie vor sehr hohen Verdaulichkeiten (Gasbildung im HFT) liegen noch weit über den Anforderungen. Auch die Energiegehalte, naturgemäß bereits im Abwärtstrend, halten immer noch ihr hohes Niveau. Die beachtlichen Zuckergehalte könnten ein Problem werden, wenn der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien gleichzeitig gering ist. Da dies – bei der lang anhaltend, überwiegend kühlen Witterung – durchaus sein kann, kommt der Einsatz von geeigneten Silierhilfsmitteln (mit DLG-Gütezeichen), prophylaktisch zur Qualitätssicherung, in Frage. Das könnte auch deshalb wichtig sein, weil voraussichtlich nicht überall Erträge in gewünschter Höhe realisiert werden können und gewisse Mengen an energiereicher Grassilage zu sichern sind. Möglicherweise ist auch in Zusammenhang mit der instabilen Wetterlage – mit Blick auf den Trockensubstanzgehalt – ein Einsatz von entsprechenden Silierhilfsmitteln sinnvoll (mit DLG-Gütezeichen).
Zu wünschen wäre für die nächsten Tage ein Massezuwachs ohne allzu schnelle Qualitätsverluste. Ob auf dem Mineralbodengrünland die Futteraufwüchse direkt auf die Schnittreife zugehen oder ob dieses Geschehen durch die Zunahme junger Untergräser etwas kompensiert wird, das zeigen vermutlich die aktuellen Daten in einer Woche, hier an gleicher Stelle. Dann werden auch die Niedermoorflächen mit einbezogen.

(Rostock, 13. Mai 2021)

 

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