14.05.2020
Ziellinie in Sicht
Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung GmbH
Dr. Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt M-V, Dummerstorf
Die letzten Tage ermöglichten einen guten Massezuwachs, auch wenn die Feuchtigkeit insgesamt noch nicht ausreichend und besonders die Nachttemperaturen nicht förderlich waren. Die Unterschiede im TM-Ertrag zwischen den Orten sind dabei noch recht deutlich. Beim Ackerfutter war und ist die Schnittreife erreicht. Hervorzuheben ist in diesem Jahr neben den hohen Zuckergehalten die hohe Verdaulichkeit. Mit durchschnittlich 65 ml/200mg TM liegt sie deutlich über dem Zielwert für die Gasbildung im HFT von > 50 ml/200mg TM bei ersten Aufwüchsen. Zu beachten ist hier andererseits der vergleichsweise niedrige Rohproteingehalt, der unterhalb des Anspruchs der Fütterung liegt.
Der Rohfasergehalt nahm auf dem Mineralboden durchschnittlich um ca. 2 g TM/Tag und auf dem Niedermoor um 3 g TM/Tag zu. Damit wurden einige Flächen auf dem Mineralboden bereits schnittreif bzw. werden es, unterstellt man die weitere Rohfaserzunahme in gleicher Größenordnung, in den nächsten acht bis zehn Tagen sein.
Auf dem Niedermoor sind noch Abweichungen von Durchschnittswerten und weitere Veränderungen zu erwarten. Während die Verdaulichkeit mit der Abreife normalerweise sinkt, nahm sie auf dem Niedermoor gegenüber der letzten Beprobung zu. Verschiebungen der Masseanteile der Arten im Bestand im Laufe der Aufwuchszeit spielen dabei eine Rolle. Einige Flächen werden auch hier in den nächsten Tagen erntereif sein, für andere ist durchaus noch etwas Spielraum gegeben.
Die Energiedichte liegt bei der fünften Probenahme im Mittel bei 7,2 bis 7,1 MJ NEL/kg TM und damit im wünschenswert hohen Bereich. Im Durchschnitt nahm sie gegenüber der Vorwoche bei Ackerfutter und auf dem Mineralboden um 0,3 MJ NEL/kg TM ab. In den nächsten Tagen gilt es besonderes Augenmerk auf das Niedermoor zu richten, um für den konkreten Bestand Entscheidungen treffen zu können.
(Rostock, 14. Mai 2020)