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News

17.05.2018

Massebildung verlangsamt - Qualitätsveränderung beschleunigt

Die Witterung unterstützte den Futterwuchs auch in der Woche vor der vierten Probenahme. Im Allgemeinen war bei günstigen Temperaturen ausreichend Feuchtigkeit vorhanden, vereinzelt zeigte jedoch auch Trockenheit schon neuen Niederschlagsbedarf. Der weiterhin deutliche Massezuwachs betrug in der vergangenen Woche beim Ackerfutter etwa 1 dt TM/ha täglich. Auf dem Mineralbodengrünland fiel er etwas höher aus. Mit Abstand am stärksten war die Zunahme in den letzten Tagen auf dem Niedermoorgrünland. Die Ertragsbildung insgesamt lag im Erwartungsbereich.

Wie vermutet haben sich die Rohaschegehalte weiter normalisiert und befinden sich inzwischen mehrheitlich unter der geforderten Grenze von 100 g/kg TM. Die Werte für Rohfett, Zucker und Gasbildung liegen weiterhin in günstigen Bereichen. Für den Rohproteingehalt ist als Zielbereich 140 bis 180 g/kg TM formuliert. Dieser wurde in einem Teil der Bestände erreicht. Sowohl aus Sicht der Fütterung als auch der Silierung ist für einige Probenahmeorte auf ein weiteres Absinken in den erforderlichen Bereich zu hoffen.

Die vegetationsbedingte Zunahme der Fasergehalte war überdurchschnittlich hoch, bei einer gleichzeitig sehr großen Schwankungsbreite. Abgesehen von einem kaum veränderten Fasergehalt auf einer Testfläche lag der durchschnittliche Anstieg bei 5 g Rohfaser je Tag. Für die einzelnen Bestände bewegte sich die Rohfaserzunahme zwischen 3 und 10 g Rohfaser je Tag.

Mit der starken Zunahme der Faserfraktion ist naturgemäß ein deutliches Absinken der Energiegehalte verbunden. Gegenüber der Vorwoche war ein Energierückgang um durchschnittlich 0,4 MJ NEL/kg TM beim Ackerfutter und 0,3 bzw. 0,2 MJ NEL/kg TM beim Grünland zu verzeichnen, eine durchaus übliche Größenordnung.

Allein nach den Fasergehalten beurteilt erscheinen die Bestände inzwischen schnittreif. Bei den sehr unterschiedlichen Veränderungen der Qualitätsparameter und dem Zielkriterium Energiegehalt kann jedoch an mehreren Orten noch etwas Spielraum bestehen, um energiereiche Grassilagen mit günstigen Proteingehalten herzustellen. Auf die in diesem Jahr so sehr verschiedenen qualitativen Reifeverläufe schauen wir hier in einer Woche.

Marion Dunker, LUFA Rostock der LMS Agrarberatung GmbH
Dr.  Heidi Jänicke, Landesforschungsanstalt M-V, Dummerstorf